popfest

SOIA

Eine der besonderen Freuden der ersten zehn Jahre Popfest war, Künstler*innen dabei zuzusehen, wie sie über die Jahre in ihre Haut hineinwachsen. SOIA spielte schon 2013 und ’17 beim Popfest und teilte ihre deepen Soul Vibes mit den Menschen am Karlsplatz.
In der Zwischenzeit hat sie bereits ihr drittes Album „Where Magnolia Grows“, diesmal bei einem neuen Sublabel von Compost Records namens Beat Art Department herausgebracht. Dem Labelnamen entsprechend gehen Soia und ihr musikalischer Partner und Producer Mez dabei auch tatsächlich über die Kriterien der Kunstfertigkeit hinaus in jene der Kunst der Beats und Klänge, wo der Weg zur Wahrheit manchmal auch in der Verfremdung liegt. Etwa wenn SOIAs Stimme gleich im Opener „Run With Wolves“ ein paar Tonschritte hinauf gepitcht wird, bzw. ein paar Register runter im Refrain des Songs „Hoe for Love“, dessen Titel sich zum Zweck der Selbstkritik („Feminist with open arms falling for your stupid charms“) ganz unverfroren die alte Kampfvokabel misogyner Rapper aneignet.
SOIAs Musik, sagt Co-Kuratorin Yasmo, sei „konsequenter“ geworden, sie gehe nun „mit einem Selbstverständnis“ an ihre Musik heran. „Und alles, was sie tut“, sagt Kollegin Mira Lu Kovacs, „ist immer auch politisch.“