Jazzer, die Hip Hop machen, das löst bei manchen vielleicht schon Mucker-Alarm aus, aber bändigt sie, eure Vorurteile! Denn auch wenn sich in den Biographien der Mitglieder von Sketches On Duality Diplome der besten Musikakademien zwischen Linz und Berklee finden, bleibt die Quintessenz ihres Schaffens, wie sie selbst wahrheitsgemäß bekennen, doch immer der Soul.
Ihr Rapper/Sänger/Spoken Word Artist Jahson The Scientist, laut Selbstberschreibung ein „wordsman who paints… brains“, ist bisweilen auch solo als MC zwischen London, Den Haag, Washington DC und Taiwan unterwegs, und dass er dabei unter anderem schon als Support von Leuten wie The Roots und GZA aufgetreten ist, lässt korrekte Rückschlüsse auf seinen Stil zu.
Er wäre vermutlich auch nicht völlig beleidigt, wenn man ihn mit Gil Scott Heron vergliche. Die Band hinter ihm – Heli Mühlbacher an der Les Paul, der in Brasilien geborene Felipe Scolfaro Crema an den Tasten (zumeist E-Piano), Philipp Kienberger am fünfsaitigen, oft im Stil einer gezupften zweiten Gitarre gespielten Bass und Drummer Michael Prowaznik spielen allesamt in diversen Ensembles der Jazz-, Improvisations- und Klassik-Szene, aber was sie hier vereint, ist eine Liebe zur alten Schule des Jazz/Poetry-Crossovers. Wer sich von ihrem Bandnamen an Miles Davis erinnert fühlt oder beim Vernehmen ihres Debütalbumtitels „Spectrum“ reflexartig eine gewisse Billy Cobham-Scheibe aus dem Regal holt, ist bei SKETCHES ON DUALITY jedenfalls sehr gut aufgehoben.