Der Popfest-Crowd mag sie jenseits ihrer Theater-, Film- und Fernsehrollen (wer zischelt da, die Popfest Crowd gehe nicht ins Theater?) vor allem als Gitti zum Rickerl des Voodoo Jürgens im Ohr sein. Ihre eigenen Tonträger erscheinen auch eher sporadisch, der letzte „Steig ei in mei Bluatbahn“ klingt aber auch nach sechs Jahren noch lange nicht alt (ein drittes Album ist in Arbeit, aber das dauert seine Zeit, wirklich).
„Gib dein Geist auf / Pock dein Traam in Cellofan“, singt Billisich da frei von jeglichen Akkorden zu einem nur auf die Percussion reduzierten Backing, „Und i nimm die daun gaunz zu mir ham“.
In einem Youtube-Clip der Reihe BalconyTV aus dem viel zu heißen letzten Herbst sieht man sie wiederum hoch über dem Donaukanal in Begleitung ihrer Derrischen Kappelln den Song „Ned mei Tag“, die silbenreiche Geschichte der überarbeiteten urbanen Übermutter singen, dazu womanspreading auf ihrer Cajon den Beat schlagen und sehr weit über das Klischee der singenden Schauspielerin hinausgehen.
Jene Derrische Kapelln sind übrigens laut Pressetext „zwei außerordentliche Herren, Chorveteranen mit Leib, Seele und wilden Talenten.
Herr Peter/Marnul: akribischer Ottakringer Kaulquappenzüchter und Mandola-Virtouse
Herr Andreas/Schacher: hemmungsloser Mistelbacher Freistilringer und Weltmeister im Holz-und Blechblasen.“
Sicher alles wahr, vor allem aber wissen sie Billisich bestens zu ergänzen, auf der Seebühne womöglich noch in erweiterter Gesellschaft.