Wunderkinder sind immer Menschen, die in ein paar Jahren sehr darunter leiden werden, dass man sie einmal Wunderkinder genannt hat, also wollen wir uns dieses Prädikat hier einmal ersparen. Ja, Lou Asril ist jung, sehr jung, aber er könnte genauso gut ein fetter alter Sessionmusiker aus L.A., Memphis oder Chicago sein, und wir würden genauso knien vor seinen Soul- und R&B-Stylings, seinem völlig mühelosen Falsett, seiner wunderbar wendigen Stimme mit dem charmanten unplatzierbaren Anflug eines Akzents. Wenn er in seiner fantastischen Debüt-Single „Divine Goldmine“ über „the meaning of love and special brotherhood“ singt, drängt sich einem auf smoothest mögliche Art die erstaunte Frage auf: Wo kommt der schon wieder her?
„Mit 11 beginnt er eine klassische Klavierausbildung,“ informiert uns sein Label Ink Music in berechtigt aufgeregtem Präsens, „Mit 15 steht er zum ersten Mal mit eigenen Songs auf der Bühne und stellt eine Band zusammen. Mit 17 steht er auf Platz 1 bei den Joe Zawinul Awards und bereist die Studios von Los Angeles.“ Und mit 19 steht er nun auf der Seebühne des Popfests.
„Ich hab den vor einem dreiviertel Jahr kennengelernt bei einem Songwriting-Camp, wo man sich auf Augenhöhe trifft“, sagt die seitdem begeisterte Co-Kuratorin Mira Lu Kovacs, „so ein liebevolller, zurückhaltender junger Mann, der sehr integer an seine Songs herangeht.“
„Now let loose / Let’s groove / Let’s fuse / Gimme dem ooos / I love it when your body shakes to the beat.“