Ist das noch Future Soul, oder ist es schon Jazz? Das ist keine ehrenrührige, aber natürlich eine sinnlose Frage, wenn man einer wendigen Band wie Elis Noa hinterher zu schreiben versucht.
Sängerin Elisa Godino, Keyboarder Angel Vassilev und Saxophonist Aaron Hader, wie sich ihre Instrumente-Aufteilung abzüglich ihres hocheffektiv gebrauchten Technologie-Parks bezeichnen ließe, haben in den knapp über zwei Jahren des Bestehens ihrer Band zwei EPs und drei Singles veröffentlicht.
Hinter ihrem letzten Release „Love Letters“ steckt Las Vegas Records-Labelkollege, Produktionswunderkind bzw. die eine Hälfte von Leyya Marco Kleebauer, der unter anderem den jüngsten Doppelschlag von Bilderbuch am Mischpult pilotierte und im expressiven Sound von Elis Noa reichlich Möglichkeit zum Austoben findet. Die übersteuerten Vocals in „Good Boy“, einem nicht unzornigen Song über männliche Fragilität und Selbstbesessenheit, peaken jedenfalls weit jenseits der Grenzen des Höflichen.
„You know they made my heart go silent / I didn’t know what I desired“, nimmt Godino wiederum im Titeltrack die eigenen Hang-Ups unter die Lupe, „Or maybe I was trying to hide it / You made my heart go higher.“ Das heißt, ganz so genau weiß man nicht, welches Wort am Ende dieser Zeile steht, denn an jener Stelle unternimmt ihre Stimme eine jener erstaunlichen Ausfahrten in andere Sphären jenseits des Verbalen, wo nur die Musik hinkommt.