Samstag, 25. Juli 2015 01.00

CRACK IGNAZ

Der germanische Prinz is z’ruck an dem Mikrophon“ – Es gibt wohl kaum was, das dem verspießerten Österreich direkter mit dem Arsch ins Gesicht fährt, als wenn der schönste Salzburger MC Crack Ignaz („i bin a fescher Motherfucker“) sich zur Melodie von „Hello Mother, hello Father“ mit THC-geschwängerter Raunzestimme zum „König von den Alpen“ erklärt. „Warum bin i so fröhlich?“, fragt er, der ja eh nur „Friede auf Erden“ will. Crack Ignaz killt mit seiner Freundlichkeit. Erst vor drei Jahren hat er mit „Herbert Prohaska“ den rassistischen Spielplatz-Terror herrlich zu seinem Vorteil umgepolt: „Die Schneckal auf da Birn / des Game analysieren / Des is der Swag bei mir“. Damals war sein Radius noch der des Hanuschplatzflow drüben im biederen (aber schönen) SBG, heute steht er vor der Veröffentlichung seines neuen Albums „Kirsch“ auf dem Kölner Melting Pot-Label. Das Video zur von Wandl produzierten Vorab-Single „Gustav Klimt“ zeigt Crack Ignaz gemeinsam mit dem maskierten Phatman in einer Salzburger Großbürgerwohnung die Hausbar vernichten, während im Hintergrund der private Kunstbestand windschief von den Wandnägeln hängt: „Schau den Rembrandt an / Schau den Rembrandt an / Ach Gustav Klimt, wirf den Teig in die Luft!“

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