Als eine „Drop-Box-Band“ haben Moritz Nahold und Jan Preißler alias Wælder sich einmal bezeichnet. Getroffen hab sie sich in Wien, ersterer ist dort geblieben, zweiterer zurück nach Berlin gegangen, wo er herkam, die Verbindung blieb aber bestehen, und zwar in Form ihres organisch-elektronischen Post-Dub-Sounds. So kommt es, dass in den Tracks der Wælder Körpergeräusche, die Preißler in seiner Berliner Wohnung aufnahm, auf Kirchenglocken aus Naholds Kärntner Heimatdorf treffen. Vielleicht ist es gerade das Fehlen eines konkreten Entstehungsorts ihrer Musik, das die beiden dazu treibt, ihre Field Recordings nicht als Dekoration, sondern als Basis ihrer Stücke aufzufassen, die dann mit elektronischen (aber auch gänzlich analogen, wenngleich nicht als solches wiedererkennbaren) Instrumenten und den eigenen oft radikal gepitchten Stimmen angereichert werden. Derselben Logik folgend, ändert sich der musikalische Fokus, sobald Wælder einander physisch auf der Bühne begegnen. Dann greift Preißler (er war früher in Punk-Bands) etwas konkreter in die Gitarre und Nahold in seinen Synth. Die beiden bleiben einander dabei aus Prinzip stets zugewendet und überlassen einzig ihrer Musik und den Visuals von VJ Pathfinder die Kommunikation mit dem Publikum. Alles im Sinne ihres erklärten, lobenswerten Ziels: der allgemeinen Entschleunigung.