Funk und Jazz und Spoken Word sind, wie schon Ian Dury nie gesungen hat, all that brain and body need. Jedenfalls solange „No Home For Johnny“ auf der Bühne stehen. Im Mittelpunkt Renee Benson alias Raie aus New York, die singt, slamt/scattet/rappt (es franst immer wieder aus in Richtung Hip Hop) und dabei zum Beispiel zornige Geschichten über Typen wie jenen brother erzählt, der ihr nicht nur ihre Juwelen und ihr Gold sondern auch ihre Zeit und ihre Energie gestohlen hat (das alles erfahren wir in der irreführend benannten, letztjährigen Single „Samba“). Hinter Raies Rücken werken die anderen heimatlosen Johnnys in Gestalt Trompeter Julian Preuschl und Bassist Raphael Preuschl (Brüder, anzunehmen), Drummer Michael Prowaznik und Gitarrist Peter Rom. Neben diversen internationalen, fürs Betreten der Popfest-Bühne dezidiert nicht verpflichtend verlangten akademischen Diplomen finden sich in ihren hochkarätigen musikalischen Lebensläufen auch so Namen wie Sigi Maron, Homegrown, Maja Osojnik oder die Strottern, um einmal jene hervorzuheben, die potenziell erlaubterweise jazz-unkundigen Popfest-Besucher_innen am meisten sagen dürften.