Die Kuratorinnen nennen sie einfach „unsere Löwenkönigin“, so tief geht ihr Respekt vor diesem „unfassbaren Paket an Energie, Talent und Groove“. Das Popfest verfolgt LYLITs Werdegang schon seit ihrem ersten Auftritt als Sängerin und Keyboarderin 2011 bei Stefan Konderts Meister-Ensemble SK Invitational, gefolgt von ihrem großen Gig 2014, im damaligen Programmtext bescheiden betrailert als „eine der größten Soul-Stimmen, die dieses Land je hervorgebracht hat.“ Zu jener Zeit las sich die Geschichte ihrer Karriere bereits wie ein Lehrbeispiel für die Verschwendungssucht einer immer noch nach dem Leibeigenschaftsprinzip strukturierten internationalen Musikindustrie, nachdem LYLITs alles versprechender Vertrag bei Ex-Motown-Chef Kedar Massenburg sie über viele Jahre aufs Wartegleis verbannt hatte. Doch sie ließ sich nicht unterkriegen, kehrte aus Amerika nach Wien zurück, veröffentlichte 2015 die EP „Unknown“, sang vor Tom Jones in der Stadthalle, dann 2017 bei der Festwocheneröffnung im Duett mit Conchita Wurst, begleitet von den Symphonikern. Seither hat Eva Klampfer, die schon mit zwölf im ländlichen Oberösterreich einen Gospelchor gründete und mit 15 die Songs für ihre erste Band On Wings To Kashmir schrieb, als Songwriterin an Wursts neuem Album gearbeitet und die EP „Aurora“ herausgebracht. Löwenköniginnen sind eben unaufhaltsam.