„Die coole Sau, die“ (O-Ton Mira Lu Kovacs) bringt ihre „Punani Power“ Power zum Popfest: „Ihr hasst mich, ihr hast mich so richtig / Denn diese Kanackin hier macht sich zu wichtig / Ist zu gebildet / Sieht zu gut aus / Zersprengt eure Kästen muslimischer Frauen – autsch!“
Zwischen Berlin (wo sie den Gaddafi Gals angehört) und Wien jagt und zerschmettert die geborene Münchnerin – Enkelin aus der Türkei eingewanderter Großeltern, also laut Eigendefinition „deutsch wie Deutsche“ – in ihren Raps Stereotypen so wie der Programmschreiber zu Abends die Kleidermotten im Schlafzimmer (sprich: hart und massenhaft). „Das war mir wichtig, dass auch so mal zu betonen, und zu sagen: Ich weiß genau, was in euren Köpfen passiert, wenn ihr mich seht“, sagte sie einmal in einem Interview im Bayerischen Fernsehen, und: „Ich stell mir so viele junge Girls vor, die sich im Hip Hop ausgegrenzt fühlen oder vielleicht nicht dazugehörig, weil es halt genug Idioten auch gibt, die leider Rap machen.“
Auch Co-Kuratorin Kovacs ist Fan und sieht Ebow als „role model“, zumal sie sich bei aller „Komplexität“ (so der allen einfachen Antworten widerstehende Titel ihres letzten Albums) im Grunde einfach gar nichts pfeift, wenn sie Zeilen rappt wie: „Schmeck mein Blut, Junge / Schmeck mein Blut / Jeden Tropfen meiner Wut / Ertrink in meiner Flut […] Mein Blut in den Wässern von Kurdistan / Mein Blut aus meiner Vagina am achten Tag.“