Fragte man die Frau/den Mann auf der Strasse nach einer international höchst erfolgreichen, ja in ihrem Feld führenden österreichischen Band, die es heuer schon seit 27 Jahren gibt, würde wohl den wenigsten Dubblestandart einfallen. Ist aber so. Im Zweifelsfall kann man sich das ja beim Popfest vom großen Dub-Pionier Lee „Scratch“ Perry persönlich bestätigen lassen. Der mit 79 Jahren bisher älteste Performer auf der Seebühne vertraut schließlich schon seit Jahrzehnten auf die meldezettelmäßig zwar in Wien, spirituell wie körperlich (siehe ihre unzähligen Auftritte an beiden Enden des Atlantiks) aber auf allen Kolonien des Planeten Dub beheimatete Band rund um Bassist/Producer Paul Zasky.
Der Dub-Begriff von Dubblestandart verbindet analoge Vintage-Ästhetik mit kontemporären Hi-Energy-Sounds und progressiver Bass Music, ihre Diskographie ist mit 14 Studioalben und einigen 12- und 7-inches mehrere Arme lang und vereint in Form von Gastauftritten und Samples weit entfernte Welten von Oskar Werner und David Lynch via Adrian Sherwood bis zu Dillinger, Ken Boothe oder Marcia Griffiths, um nun nur arbiträr ein paar Namen hervorzuheben, die sonst nicht üblicherweise in der selben Liste vorkommen.
Kürzlich erschien bei Echo Beach in der King Size Dub-Reihe ein Doppel-CD-Dubblestandart-Special mit Tracks aus den verschiedensten Phasen ihrer Karriere, samt neuen Nummern und Remixes. Ein neues Album folgt im Herbst.
Erst 2009 spielten Dubblestandart mit Lee Perry und der seither leider von uns gegangenen Ari Up von den Slits auf der Summerstage im New Yorker Central Park. Man könnte also sagen, sie haben mit Locations wie der Seebühne so einige Erfahrung.