Donnerstag, 23. Juli 2015 20.00

5/8ERL IN EHR’N FEAT. FIVA

Sie kommen also aus einem Land, „wo Asylanten an Wechselkurs ham, ned da Schweizer Franken“ (aus „Alaba, How Do You Do“ von ihrem jüngsten Album „Yes We Does“). Bei den 5/8erln in Ehr’n bzw. in ihrem Land geht’s eben bei weitem nicht so gemütlich zu, wie’s auf den ersten Blick ausschauen mag. Vor drei Jahren standen und saßen Max Gaier und Bobby Slivovsky (beide Gesang), Miki Liebermann (Gitarre), Hanibal Scheutz (Kontrabass), Clemens Wenger (Akkordeon und horizontale Tasten) das letzte Mal auf unserer Seebühne. Und zwar mit einer derartigen Bravour, als hätten sie sie gepachtet wie eine Saisonkabine. Was wir damals in unserem Programm behaupteten, stimmt noch immer: „Wer ihren Namen und ihren Hang zu Akkordeon und Terzengesang mit Wienerlieder-Brauchtumspflege verwechselt, liegt ganz ganz falsch: 5/8erl in Ehr’n sind vielmehr eine akustische, auf Wienerisch singende, perfekt aber locker groovende und harmonierende Jazz-Soul-Band, musikalisch weit näher an Bill Withers als an Qualtinger und Heller, die sie in einem ihrer Hits besingen.“ Seither hat sich ihre Bedeutung noch um einiges vertieft. Als eine Band, die es vermag, eine positive Wiener Lebensart auszustrahlen, die aber dezidiert gegen deren sonstige Neigung zu satter Selbstgefälligkeit und xenophoper Grausigkeit spricht. Unter all den Neudefinition dessen, was so unter „Austro“ fällt, ist ihre eine der interessantesten. „Schimpf mi ned authentisch“ heißt die erst Zeile ihres „Totalen Sommerhits“. Hätten wir nie gewagt.
Letztes Jahr waren 5/8erl in Ehrn gefeaturete Gäste auf „Alles leuchtet“, dem Titel-Track des letzten Albums von Fiva. Beim Popfest werden sie die Gastgeber spielen.