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Ernesty International

Ernesty International

Der letztjährige Pressetext zum Debüt-Album von Ernesty International klang noch kurz und bündig: „Ernesty International ist das (Homerecording-)Soloprojekt von Bell Etage- und Hotel Prestige-Sänger Ernst Tiefenthaler. Die Instrumentierung umfasst Gitarre, Bass, Beserl-Snare, Kuhfelltrommel, Melodika, Klatschen, Mundharmonika, Tambourine, Glockenspiel, Shaker, Chor, Libro-Schere, Rotweinflasche, Ukulele und Hustenzuckerldose. Mittelpunkt bleiben die Stimme und Texte Tiefenthalers. Bei einigen Songs singt auch Eloui mit, die ansonsten bei Thalija und den Brainmanagerz spielt und singt.“ In der Zwischenzeit ist das Unvermeidliche geschehen, und Ernesty International hat sich zu einer siebenköpfigen Besetzung ausgewachsen, die in ihrem Ansatz grob gesagt akustischer als Tiefenthalers beide anderen, ebenso wenig zu verachtenden Bands klingt. In des Popfestkurators Besitz ist eine streng gehütete „Premix“-Version des neuen Ernesty International-Albums „It Could Be The Sun, Mr President“. Was darauf zwischen der einleitenden Geschichte von „Daddy’s Revolver“ via „Fidel Castro“ (a propos Ernesto?) bis zum kargen Schlusssong „All The Beautiful Women“ passiert, sind ausgesprochen spannende Versuche zur Idee des Songs als Reisevehikel, die sich gern einmal selbsttätig in grenzpsychedelische Gegenden aufmachen können. Während Ernestys Debüt noch den privaten Charme der Heimaufnahme versprühte, öffnen die neuen Songs seiner zur Bewegung angewachsenen Internationale allerhand fiktive Räume. Sogar im begrenzten Glaskobel des Projectspace.