Es wäre verlockend, sich mit der langen Vorgeschichte der Beteiligten aufzuhalten. Von Christian Fuchs als Metal-Pionier bei Fetish 69 und dem illustren elektronischen Background der Produzentengarde von Dr. Nachtstrom über Christopher Just und Gerhard Potuznik bis zu Sängerin Teresa „Suzy on the Rocks“ Rotschopf, Stylistin und Model, was im offensiv Style-bezogenen Popbegriff von Bunny Lake als Qualifikation eine mindestens so wesentliche Rolle spielt wie das Singen oder Bedienen von musikmachendem Instrumentarium. Aber das wäre bloß eine Ablenkung von der konzentrierten Energie, die Bunny Lake darin investiert haben, ihr drittes Album „The Beautiful Fall“ so glamourös wie möglich glitzern zu lassen, ohne dabei angestrengt zu wirken. Pure Popmusik hat es traditionell nie leicht gehabt in Österreich, eingezwängt zwischen Schlager und Schihüttengebolze auf der einen und einer dem vulgären Mainstream gegenüber snobistischen Indie/Avantgarde-Attitüde auf der anderen Seite. Bunny Lake setzen sich in dieses Fettnäpfchen mit beiden Backen mitten rein und leisten damit – nüchtern gesagt – einen enormen Beitrag zur längst fälligen Normalisierung der österreichischen Popkultur. Also: Es sollen schon Leute vor dem Spiegelteich getanzt haben. Die Beats von Bunny Lake werden ihnen jedenfalls wenig andere Wahl lassen. Passend zu ihrem Disco-Sound der Düsternis wird der Karlsplatz in entsprechende Visuals getaucht.