Die „ballade von ana hoatn wochn“, „schön ist das leben“, der „zialgrote pavillon“, und dann, erst voriges Jahr „es gibt kan gott“. Sigi Maron war schon in den Siebzigern der kompromissloseste, schärfste, politischste Songschreiber Österreichs. Sein Medium war und ist der Dialekt, und doch war er, der seine Platten in London im Kreis rund um Kevin Coyne aufnahm, eine der international integriertesten Persönlichkeiten in einer Ära, die sich mit dem Aufkommen des Konstrukts Austropop auf das Baden im eigenen Bratensaft spezialisierte. Vor drei Jahren begann nach langer krankheitsbedingter Pause Marons Comeback, 2010 erschien sein jüngstes Doppelalbum. Vor seinem sonntäglichen Auftritt beim Legendenbrunch wird er im Wien Museum dessen Direktor, den erklärten Maron-Fan Wolfgang Kos zum Gespräch treffen. Und anschließend spielt Sigi Maron womöglich auch noch die eine oder andere akustische Nummer aus fast 40 Jahren Repertoire.