Im Pop kann Größenwahn eine sehr produktive Eigenschaft sein: genau die Einstellung, die man braucht, um einen Refrain zu Luftburg-Größe aufzublasen und dann mit ausgebreiteten Armen vom obersten Türmchen zu springen. Nicht dass man einen Megalomanen unbedingt daran erkennen kann, dass er sein Album als textilgebundenes Hardcover-Buch mit einem Alexander Pope-Gedicht als Einleitung herausgibt, aber genau das hat Toph Taylor alias Trouble Over Tokyo getan. Und das mit dem Aufblasen seiner Refrains auch – metaphorisch jedenfalls. Angesprochenes, letztjähriges Album „The Hurricane“ ist wohl eine der schillerndsten, opulentesten Pop-Platten, die je in Wien produziert wurden. Songs wie die epische Titelnummer gehen nur so über vor sphärischen Chören, Kaskaden von Synthesizer-Arpeggios, übermenschlichen Drum-Breaks, bombastischen Klavierakkorden, Hörnern, Cellos, Gitarren und Violinen und wirken seltsamerweise dennoch intim. Falls das ein Thema sein sollte: Ja, Toph Taylor ist nicht von hier, aber er ist freiwillig hierher gekommen. Ein Glück.