Einer der vereinzelten Namen vom letzten Popfest, die heuer noch einmal im Programm auftauchen – aus dem simplen aber zwingenden Grund, dass in der Zwischenzeit „Our Lady of the Loops“, Mika Vembers zweites Solo-Album und ihre musikalisch bisher aufregendste Arbeit, erschienen ist. „Du weißt nichts, du hast mich nicht gehört, ich habe meine eigene Geschichte“, singt sie da (übersetzt) im Opener „History“ zu einem stampfenden Beat, einem schamanistischen, rhythmischen Keuchen und grollenden Chören, die in ihrer düsteren Gewaltigkeit wenn überhaupt an Momente des klassischen Kate Bush-Albums „Hounds of Love“ erinnern. Und trotzdem hat sie auf dieser Platte auch noch den Platz gefunden, mit „We All Agree“ den Protestsong des Jahres zu schreiben – eine feministische, anti-xenophobe Kritik an der österreichischen Selbstgefälligkeit: „Our golden past won’t do a thing for us, unless we find some sort of vision in our hearts.“ Solche Zeilen sollten vom Balkon des Wien Museums hinunter in die Nacht hinaus gesungen werden.