DJ Urbs
Samstag, 28 Juli 23.00
Er ist das freakige Faktotum im Hause G-Stone mit einem ausgeprägten Faible für die Soundtracks des französischen Film Noir (siehe sein Album „Toujours le meme film“).
Er ist das freakige Faktotum im Hause G-Stone mit einem ausgeprägten Faible für die Soundtracks des französischen Film Noir (siehe sein Album „Toujours le meme film“).
Der von drei Kopfhörern gekrönte, als DJ getarnte Superhero The Clonious war einer der Regisseure der großen Affine Records-Labelnacht beim Popfest 2010.
Was immer die Leute meinen, wenn sie von „Indie“ reden, die Musik, die Lina, Lena und Veronika machen, knüpft dort an, wo man darunter noch nicht angewandtes Nischenmarketing, sondern die Verweigerung des kunstfeindlichen Musikprofessionismus des konventionellen Rock- und Popgeschäfts verstand.
Wenn einer sein Solodebütalbum mit einer fast siebenminütigen Klangcollage namens „Motte“ beginnt, dann ist das wohl als Signal zu verstehen. Werner Kitzmüller und die leichte Muse werden nie die besten Freunde werden, seine Stimme ist so tief wie das Glas vor ihm in jener fiktiven Bar, in der er mit Scott Walker und David Sylvian trinken geht.
Eine der vielen Herzblut-Bands, deren Erscheinen beim Popfest sich die ersten beiden Male nicht ausging, in diesem Fall wenigstens mit einem guten Ausgang beim dritten Anlauf.
Wann immer das Ende der Gitarrenmusik verkündet wird, heißt das bloß, dass wieder einmal wer vergessen hat, zu welch grundsätzlich verschiedenen Ergebnissen die Kombination von Plektrum, Saite, Tonabnehmer und Verstärker führen kann.
Der Vorteil daran, in Innsbruck in einer Band zu spielen: Die Chance auf Öffentlichkeit ist sowieso so gering, dass man gleich tun kann, was einem gefällt.
Die F***book-Seite von Monsterheart pflegt eine tägliche Galerie namens „Dead of the Day“, darin finden sich inspirierende Verstorbene, von Fassbinder und Screaming Lord Sutch über June Carter Cash und Simone de Beauvoir bis zu Don Van Vliet.
Es ist schwer vorstellbar, aber noch Mitte der Neunziger Jahre gab es in der heimischen Independent-Szene kaum etwas Unverschämteres, als reinen Pop zu produzieren.
Ein Missverständnis ist aufzuklären: Gary vorzuwerfen, dass sie sich bloß an der Neunziger-Schule des amerikanischen Indie-Pop/Rock orientieren (Lemonheads, Pavement, Built To Spill, Throwing Muses), wäre dann doch ziemlich kurzsichtig. Trugen doch ihrerseits oben genannte Bands eine derart ausgeprägte Anglo- bzw. Europhilie in sich, dass sie folgerichtig in Europa viel mehr Publikum fanden als daheim in den USA.
Mit „staubiger Schtettl-Romantik oder musikalischer Brauchtumspflege“ wollen sie nichts zu tun haben. Trotzdem hat sich dieses mit zwei E-Gitarren, Bass und Schlagzeug bestückte Ensemble nicht ohne Grund nach dem selbsternannten „King of Jewish Music“ des frühen 20. Jahrhunderts benannt.
Man sollte es nicht glauben, aber Kreisky waren die erste Band überhaupt, die je für einen Auftritt beim Wiener Popfest angefragt wurde. Allerdings hat der Lauf der Geschicke bisher die Seebühne vor ihrer tödlichen Misanthropie verschont.
„Wir können ja nichts dafür, dass es so viel schlechten Pop gibt“, zitierte der Falter im März Max Gaier: „Früher hat es wegen Pop noch Revolutionen gegeben (…) heute steht es für etwas furchtbar Vorhersehbares. Ich finde, das gehört wieder anders definiert!“ Allein dafür gehört der gute Mann schon umarmt und auf die Seebühne des Popfests gestellt.
Während Hans Wagner und Hubert Weinheimer sich auf allen erdenklichen musikalischen Spielwiesen dieser Stadt herumtrieben, ließ ihr zweites Album lange auf sich warten.
Les autrichiens, das klingt zur ewigen Belustigung der Franzosen genauso wie „die anderen Hunde“, und doch hat es erstaunlicherweise bis letztes Jahr gedauert, ehe endlich jemand einen Popsong daraus gemacht hat.