Donnerstag, 25. Juli 2013 01.00

FIJUKA

Üblicherweise lässt man sich von einer Pop-Platte ja nicht gern sagen, wie man sich zu benehmen hat. Aber Fijukas „Behave (From Now On)“ lässt selbst die Warnung, von jetzt ab besser „always on time“ zu sein, wie eine unausschlagbare Einladung klingen. Schließlich, so singt ankathie, unterstützt von Judith Filimonova (Popfest-BesucherInnen unter anderem als Bassistin von Bo Candy And His Broken Hearts bekannt), sollen wir dieses Leben nicht mehr hassen, sondern daran glauben. Fijuka bieten sich als Erretterinnen an („I’ll be your saviour, honey“), schließlich sei es keine Schande, weil nicht unsere Schuld, dass wir „so boring“ seien. Recht so. Großer Pop ist immer auch große Anmaßung, und Fijukas im April erschienene Debüt-Single ließ keinen Zweifel an der Größe ihrer Ambitonen aufkommen.
Und diese gehen künstlerisch gesehen noch weit über den von „Behave“ eingefahrenen Airplay-Erfolg hinaus, wie die B-Seite „Meredith“ mit ihrem dicht konstruierten Arrangement federleichter Stimmen-Loops klar unter Beweis stellte. Was da oberflächlich immer noch wie ein graziler Popsong klingt, verrät eine sichere Hand für ganz schön komplexe Harmonien und Strukturen. Auf der Kaffeetasse, die Meredith im Text des ihr gewidmeten Songs gerade in der Hand hält (in der anderen hält sie ihren schwarzen Regenmantel), als in einem filmartig inszenierten Spannungsmoment der Beat aussetzt, steht: „’I’m up for it!‘, with a big exclamation mark.“
Trifft sich gut. We’re up for Fijuka.