Freitag, 24. Juli 2015 01.30

LONESOME HOT DUDES

Natürlich nicht, was der Name behauptet, sondern ganz im Gegenteil fünf Frauen in guter Gesellschaft, nämlich dem Queerograd-Festival in Graz, wo Lina Maria (Lust-)Gärtner und Magdalena Elvira (Or-)Gasser von Just Friends and Lovers eine dermaßen benannte fiktive Band verkörperten. Aus der Fiktion wurde bald Wirklichkeit. Ein Jahr darauf rüstete sich das Duo durch Reni Hofmüller (Gesang), Isabella Hollauf (Saxophon) und Eva Ursprung (Bass) zu einer Band auf, die in einer den frühen X-Ray Spex, auch inhaltlich, nicht unverwandten Weise punk-rockt. Einmal ruft die – sich selbst auf ihrem Tumblr interessanterweise als „LSD“ abkürzende – Band ein Nein zum Kapitalismus aus („No“, basierend auf dem 50 Jahre alten „No Manifesto“ der Tänzerin Yvonne Rainer), dann verlangt sie lautstark ein Mindestmaß an sexuellem Abenteuer („You don’t want us to squirt / You don’t want us to spank / Go back to your church / Don’t come back again / Ever!“ in „Poo“) oder erzählt von antifaschistischer Tanzpolitik („Toxic Foxes“), alles nachhörbar auf einem heuer beim Kassettenlabel Wilhelm Show Me The Major Label erschienenen Split-Tape (dessen andere Seite der Band EsRap gehört) bzw. eben beim Popfest.