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Dorian Concept

Dorian Concept

Es darf angenommen werden, dass gerade jene, die in ihrer abschätzigen Beurteilung des lokalen Treibens immer noch mit der popkulturellen Steinzeitkategorie des „internationalen Formats“ operieren, noch nie von Dorian Concept gehört haben. Dabei ist das einer, den seine Gig-Reisen allein im vergangenen Jahr in die USA, die Schweiz, nach China, Australien, Deuschland, Griechenland, Belgien, Japan, Holland, Russland, Italien, Israel, Litauen, Großbritannien, Frankreich, Spanien und Ungarn verschlagen haben. Nein, internationaler geht’s wirklich nicht, und trotzdem, sagt das Info seines Labels Affine Records, sei er ein „bescheidener Größenwahnsinniger“ geblieben. Typischerweise lässt sich in den von der Weisheit der Massen heimgesuchten Weiten des Internet herzlich wenig über die Geschichte jenes Oliver Johnson herausfinden, der es in seinem fast schon sportlich anmutenden, virtuosen Jonglieren von Laptop und Synthesizern stets fertig bringt, Klangexperimente als hochgradig tanzbaren, immer quirligen Spaß zu präsentieren. Auf seiner Myspace-Seite schreibt er (wir übersetzen frei): „Ich könnte euch alle ein bisschen mehr über mich wissen lassen… Ich hatte so ein Yamaha Keyboard, als ich ungefähr sieben war, da war dieser ‚Snow Flakes‘-Sound drauf… Und ich bedaure, dass ich nicht mehr weiß, wie der geklungen hat, aber ich trippte immer weg, sobald ich das C3 anschlug… Außerdem hatte ich diesen Fisher Price-Kassettenrekorder mit einem eingebauten Mikrofon. Ich hab deshalb ziemlich verrücktes Zeug auf Band… manchmal einfach diese wirklich langen Aufnahmen von mir und meiner Familie, wie wir bei Tisch unser Nachtmahl aßen.. Ich wünschte, ich könnte sagen, dass ich das aus Interesse aufgenommen habe – Aber ich vergaß eher, die Stopp-Taste zu drücken… Ich spielte auch Klavier, als ich größer wurde… begann dann aber meinen Super-Nintendo zu spielen… hab neulich sogar wieder „Claymates“ gesamplet, weil das ein paar nette Arpeggio Synth-Lines drin hat… verrücktes Spiel… du bist ein Ton-Ball, der sich in Tiere verwandeln kann… wie auch immer… ich verbringe jetzt viel Zeit damit, sie zu verschwenden… und Musik zu machen..“